Historische Kleintierzüchter-Vereinsabzeichen und -Ehrennadeln

Der Brauch, Vereinsabzeichen zu tragen, geht bereits auf das Mittelalter zurück, als sich Zünfte und Gilden bildeten, die sich zu gemeinsamen Zwecken zusammenschlossen. Diese Verbände schufen ihre eigenen Wappen und Symbole, mit denen sich ihre Mitglieder zu erkennen gaben, welcher Zugehörigkeit sie sich verpflichtet hatten.

Als im 19. Jahrhundert schließlich das Vereinswesen in Deutschland einen Aufschwung erlebte und das Kleingartenwesen durch „Schrebervereine“ aufblühte, Sportvereine aller Art und Kleintierzuchtvereine entstanden, wurde das Brauchtum, Abzeichen zu vergeben, von den Vereinen übernommen und gepflegt. Es entstanden edle Abzeichen, welche sich z.B. durch silberne oder goldene kranzförmige Einfassungen von Standardabzeichen abhoben, um ihren Mitgliedern hinsichtlich ihrer erbrachten Leistung bzw. Dauer der Zugehörigkeit eine anerkennende Ehrung zu verleihen.

Vereinsabzeichen, welche zumeist mittels einer langen Stocknadel an das Revers geheftet werden, wurden in der Folge landläufig als Vereinsnadel bezeichnet. Allerdings wurden solche Abzeichen auch in Form von Broschen gefertigt, bei denen die Befestigung an der Kleidung ähnlich der Verschlusstechnik einer Sicherheitsnadel geschieht. Vorhanden sind auch sog. Knopflochabzeichen, welche ähnlich einem Manschettenknopf an der Brusttasche angebracht werden können.

Über die Zeit entstanden unzählige derartige schmuckvolle Epauletten, deren Informationen zum Ursprung verloren gegangen sind, aber von engagierten Sammlern zusammengetragen werden. Dieses Hobby, welches auf der ganzen Welt betrieben wird und ins Gebiet der Phaleristik einfließt, trägt somit dazu bei, schmuckvolle Hinterlassenschaften von nicht mehr existenten Organisationen für die Nachwelt zu erhalten und vor dem Vergessen zu bewahren.

Hingewiesen sei in diesem Kontext auf den seit 1974 gegründeten, gemeinnützig anerkannten Verein für Phaleristik, Deutsche Gesellschaft für Ordenskunde e.V. (DGO), welcher u.a. Grundlagen- und Forschungsarbeit für die hier thematisierten Auszeichnungen von Vereinen und deren Abzeichen leistet.

Interessant für Neugierige dürfte auch der 160-seitige Spezialkatalog von Frank Bartel sein, welcher 2012 in der 3. Auflage erschienen ist und beinahe sämtliche Auszeichnungen des DDR-Verbandes der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) auflistet.

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